Ströer SE & Co. KGaA ISIN : DE0007493991 Börse : XETRA |
Die Ströer SE & Co. KGaA, ein führender Akteur im deutschen Werbemarkt, hat trotz eines soliden Umsatzwachstums von über 2 Milliarden Euro einige Herausforderungen zu meistern. Während das operative Geschäft auf den ersten Blick stabil wirkt, zeigt ein genauerer Blick auf die Kennzahlen Spannungen, die den Aktienkurs belasten könnten. Besonders der Einfluss von negativen Zinserträgen und steigenden Zinsaufwendungen wirft Fragen auf, wie sich das Unternehmen in einem sich verschärfenden Zinsumfeld behaupten wird.
Wichtige Highlights
- Umsatz TTM: 2,01 Mrd. €, stabiles Wachstum.
- Jahresüberschuss: 107,9 Mio. €, belastet durch -74,5 Mio. € Zinsaufwand.
- EBITDA: 581 Mio. €, starke operative Performance.
- Aktie im Abwärtstrend: Kurs unter SMA 50/100/200, Momentum schwach.
- Langfristige Chancen trotz kurzfristiger Zinsbelastungen.
Doch ist die Aktie deshalb ein Fall für risikoscheue Investoren oder eröffnet sich hier eine attraktive Chance für langfristige Anleger? Mit einem Blick auf die charttechnische Analyse und die fundamentalen Kennzahlen geben wir Ihnen die wichtigsten Einblicke in die Zukunft des Unternehmens – und was dies für Ihre Anlageentscheidung bedeuten könnte.
Fundamentalanalyse der Ströer SE & Co. KGaA
Die Ströer SE & Co. KGaA ist ein bedeutendes Unternehmen in der deutschen Werbebranche und hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Diese Analyse beleuchtet die finanziellen Kennzahlen, Rentabilität, Bilanz sowie die Trends in der Entwicklung des Unternehmens.
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Gewinn- und Verlustrechnung
Die Ströer SE & Co. KGaA zeigt in ihrer Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr bis zum 30. Juni 2024 (TTM) einen Gesamtumsatz von 2.014,6 Mio. €. Die Umsätze im letzten Quartal beliefen sich auf 511,5 Mio. €, eine Steigerung gegenüber dem Vorquartal, in dem 453,4 Mio. € erzielt wurden. Besonders bemerkenswert ist das Bruttoergebnis vom Umsatz, das sich auf 852,3 Mio. € beläuft. Dieses Bruttoergebnis reflektiert die starke Umsatzentwicklung bei gleichzeitig soliden Herstellungskosten von 1.162,3 Mio. €.
Die betrieblichen Aufwendungen beliefen sich auf 587,2 Mio. €, was zu einem Betriebsgewinn von 265 Mio. € führte. Dieser Wert zeigt, dass das operative Geschäft auf stabilen Füßen steht. Es ist jedoch wichtig, den negativen Zinsertrag (netto) von -74,5 Mio. € zu beachten, der das Ergebnis vor Steuern auf 185,5 Mio. € drückte. Nach Abzug der Steuerrückstellung von 59,8 Mio. € ergibt sich ein Jahresüberschuss für Stammaktionäre von 107,9 Mio. €.
Kennzahlen
Die Verwässerungseffekte auf das Ergebnis sind minimal. Das unverwässerte Ergebnis pro Aktie (EPS) für das TTM beläuft sich auf 1,94 €, während das verwässerte EPS denselben Wert aufweist. Dies verdeutlicht die stabile Gewinnsituation, auch wenn das EPS im Quartal zum 31. März 2024 bei lediglich 0,02 € lag. Diese niedrige Zahl reflektiert temporäre Schwächen, die jedoch im darauffolgenden Quartal durch einen deutlich höheren Gewinn von 46,9 Mio. € bzw. ein EPS von 0,59 € korrigiert wurden.
Die durchschnittliche Anzahl der Aktien lag im TTM bei 55,88 Millionen, was stabil zur Gesamtentwicklung beiträgt. Bemerkenswert ist, dass die Anzahl der Aktien im Vergleich zu den Vorperioden relativ konstant geblieben ist, was für eine geringe Verwässerung spricht.
Rentabilität
Die EBIT-Marge der Ströer SE zeigt eine solide operative Effizienz. Das Unternehmen erzielte ein EBIT von 253,7 Mio. € für das TTM, was für die Branche sehr respektabel ist. Die Marge profitierte insbesondere von einem EBITDA von 581 Mio. €, was ebenfalls die starke Fähigkeit des Unternehmens zur Generierung von Cashflows unterstreicht. Interessant ist auch das normierte EBITDA von 596 Mio. €, das nach Bereinigung um ungewöhnliche Posten (z. B. Einmalaufwendungen) sogar noch leicht höher ausfällt. Dies zeigt die langfristige Profitabilität und Widerstandsfähigkeit des Unternehmens.
Trotz der Belastungen durch nichtbetriebliche Zinserträge und Zinsaufwände bleibt das Unternehmen rentabel. Der Zinsaufwand von 68,3 Mio. € für das TTM stellt zwar eine Belastung dar, konnte aber durch operative Gewinne ausgeglichen werden. Der Ertrag vor Steuern (EBT) von 185,5 Mio. € bleibt robust.
Bilanz
Die Herstellungskosten in Höhe von 1.162,3 Mio. € verdeutlichen die hohen Kostenstrukturen, welche das Geschäftsmodell von Ströer prägen. Diese Kosten sind jedoch durch strikte Effizienzmaßnahmen stabil geblieben. Ebenfalls hervorzuheben sind die Abschreibungen von 327,3 Mio. €, die einen wesentlichen Teil der operativen Aufwendungen ausmachen und für langfristige Investitionen stehen.
Ungewöhnliche Posten, wie die Summe von -15,01 Mio. € ohne Berücksichtigung von Goodwill, beeinflussten das Ergebnis leicht, jedoch konnte das Unternehmen den Effekt dieser Sonderposten durch eine erfolgreiche operative Leistung kompensieren. Letztlich bleibt Ströer auch nach Berücksichtigung dieser Faktoren in einer stabilen finanziellen Position.
Insgesamt zeigt die fundamentale Analyse der Ströer SE & Co. KGaA eine solide Performance. Trotz einiger Herausforderungen durch Zinsaufwände und saisonale Schwankungen bleibt das Unternehmen profitabel, was sich auch in den Kennzahlen zur Rentabilität und den stabilen Umsätzen widerspiegelt.
Charttechnische Analyse der Ströer SE & Co. KG
Datum der Analyse: Mittwoch, 23. Oktober 2024
Trendanalyse
Die aktuelle Marktverfassung der Ströer SE & Co. KGaA zeigt einen klaren bearishen Trend auf allen zeitlichen Ebenen. Langfristig, mittelfristig und kurzfristig ist der Trend abwärtsgerichtet. Dies wird durch die Tatsache untermauert, dass der Kurs unter den wichtigen gleitenden Durchschnitten (GDs) SMA 50, SMA 100 und SMA 200 liegt. Ein solcher Trend deutet darauf hin, dass der Verkaufsdruck dominiert und die Chance auf eine zügige Umkehr gering ist.
Gleitende Durchschnitte
Der Kurs notiert unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten, was als stark bärisches Signal zu werten ist. Die SMA 50, 100 und 200 sind nicht nur Bollwerke für potenzielle Preis umkehr, sondern sie bestimmen auch den allgemeinen Trend. Da der Kurs unter diesen Marken liegt, bewegt sich Ströer SE & Co. KGaA in einer tendenziell unsicheren und negativen Marktphase. Dies impliziert, dass Investoren vorsichtig sein sollten, insbesondere bei der Eröffnung neuer long-Positionen.
Exponentielle gleitende Durchschnitte (EMA)
Die EMA(8) hat kürzlich die EMA(21) nach unten gekreuzt, was ein zusätzliches Indiz für die kurzfristige Schwäche des Marktes darstellt. Ein solches bearishes Kreuz ist oft ein Follower-Signal, das potenzielle weitere Rückgänge ankündigt. Dies verstärkt die bereits bestehende negative Marktstimmung.
Momentum-Indikatoren
Der RSI notiert bei 43,80, was anzeigt, dass sich das Papier in einem neutralen bis leicht überverkauften Zustand befindet. Obwohl der RSI unterhalb der 50-Linie liegt und somit tendenziell bearish interpretiert werden kann, befindet sich der Wert nicht im extremen überverkauften Bereich (unter 30). Ein weiterer Rückgang unter 40 könnte jedoch zu einem verstärkten Verkaufsdruck führen.
Der ADX von 14,90 zeigt eine geringe Trendstärke an, was darauf hindeutet, dass, obwohl der Markt bearish ist, die Dynamik nicht besonders stark ist. Dies könnte auf eine bevorstehende Konsolidierungsphase oder eine Seitwärtsbewegung hinweisen, bevor sich der Trend möglicherweise fortsetzt.
Volatilität und Preisbewegung
Die ATR von 1,19 gibt an, dass die Volatilität derzeit moderat ist. Dies könnte auf eine gewisse Stabilität im Markt hindeuten, die es den Händlern ermöglicht, in unberechenbaren Märkten zu agieren. Der VWAP bei 55,73 zeigt den durchschnittlichen Preis, zu dem das Papier über den Zeitraum gehandelt wurde, an. Da der Kurs unter dem VWAP notiert, bleibt die Marktstimmung grundsätzlich bearish.
Fazit:
Die Ströer SE & Co. KGaA zeigt trotz eines robusten operativen Geschäfts einige Herausforderungen, die Investoren im Auge behalten sollten. Mit einem Umsatz von über 2 Milliarden Euro im letzten Jahr und einem Jahresüberschuss von knapp 108 Millionen Euro bleibt das Unternehmen profitabel, insbesondere durch starke operative Ergebnisse und eine solide EBIT-Marge. Dennoch belasten negative Zinserträge und steigende Zinsaufwendungen das Ergebnis vor Steuern, was auf ein angespanntes Zinsumfeld hinweist, dem sich das Unternehmen gegenübergestellt sieht.
Das Ergebnis pro Aktie (EPS) spiegelt in den letzten Quartalen Schwankungen wider, wobei kurzfristige Schwächen durch nachfolgende Quartale ausgeglichen wurden. Ströer bleibt langfristig profitabel und zeigt mit einem EBITDA von 581 Mio. Euro seine Fähigkeit zur Generierung von Cashflows, was seine Stabilität in einem volatilen Marktumfeld unterstreicht. Die kontinuierlich stabile Aktienanzahl und geringe Verwässerung sprechen für eine disziplinierte Kapitalpolitik.
Charttechnisch befindet sich die Aktie jedoch in einem klaren Abwärtstrend, der durch den Handel unter den wichtigen gleitenden Durchschnitten und einem bearischen Momentum verstärkt wird. Trotz eines neutralen RSI gibt es keine Anzeichen für eine kurzfristige Trendwende, und das Potenzial für weitere Kursrückgänge bleibt bestehen. Anleger sollten in diesem Umfeld vorsichtig agieren und auf eine nachhaltige Verbesserung der technischen Indikatoren warten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ströer SE & Co. KGaA operativ stabil ist, jedoch vor Herausforderungen im Zinsumfeld und einem schwachen Markttrend steht. Langfristig orientierte Anleger könnten von der starken Ertragslage profitieren, während kurzfristig der Druck auf die Aktie anhalten dürfte.
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