Die Europäische Zentralbank steht vor einer Zinssenkung, während die US-Notenbank Fed ihre Zinsen hoch hält – ein wachsender Zinsabstand mit weitreichenden Folgen. Der Euro könnte an Wert verlieren, Investitionen in den USA attraktiver werden, und für Sparer drohen sinkende Zinsen auf Fest- und Tagesgeld. Gleichzeitig profitieren deutsche Exporteure von einem schwächeren Euro, während Importe teurer werden. Doch was bedeuten diese Entwicklungen konkret für euer Geld, den Immobilienmarkt und die Wirtschaft? Ein Überblick über die wichtigsten Auswirkungen und was jetzt zu tun ist.
In dieser Woche stehen wichtige Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed an. Es wird erwartet, dass die EZB den Leitzins für die Eurozone senkt. Dagegen hat die Fed beschlossen, die Zinsen in den USA unverändert hoch zu lassen. Dies könnte zu einem wachsenden Zinsabstand zwischen Europa und den USA führen. Der folgende Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen zu den neuen Zinsen und deren Auswirkungen auf euer Geld.
Aktuelle Lage der Zinsen
In den letzten Monaten haben die Fed und die EZB ihren Leitzins geändert. Die Fed hat die Zinsen frühzeitig und aggressiv erhöht, um der hohen Inflation entgegenzuwirken. Im letzten Jahr haben beide Notenbanken die Zinsen dann um jeweils einen Prozentpunkt gesenkt. Aktuell liegt der Zinssatz in den USA zwischen 4,25 und 4,5 Prozent, während die EZB mit 3,0 Prozent deutlich niedriger ist.

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Ausblick auf die EZB-Zinssenkung
Ökonom Jan Holthusen von der DZ Bank erwartet, dass die EZB den Leitzins um 25 Basispunkte senken wird. Damit würde der Zins auf 2,75 Prozent fallen. Die EZB verfolgt mit ihren Entscheidungen ein Ziel: eine langsame Anpassung der Zinsen, um die Wirtschaft nicht zu stark zu bremsen.
Obwohl die Inflation in der Eurozone zuletzt auf 2,6 Prozent gestiegen ist, sieht Holthusen derzeit keine großen Risiken. Er betont, dass die Löhne nicht mehr stark steigen und damit Druck von den Preisen genommen wird. Auch für 2025 werden weitere Zinssenkungen erwartet.
Unterschiedliche Situationen von EZB und Fed
Die Fed verhält sich jedoch anders als die EZB. Die US-Wirtschaft wächst, während die europäische Wirtschaft schwächelt. Zudem ist die Inflation in den USA dreimal in Folge gestiegen und liegt derzeit bei 2,9 Prozent. Die Fed möchte außerdem die politischen Entwicklungen in den USA abwarten, bevor sie weitere Schritte unternimmt.
Die Bilanz zur Zinspolitik zeigt, dass die EZB wahrscheinlich insgesamt aktiver agieren wird als die Fed. Holthusen geht davon aus, dass die EZB ihren Leitzins stärker senken wird als die Fed, was den Dollarkurs im Vergleich zum Euro stärken könnte.
Auswirkungen auf den Wechselkurs und die Wirtschaft
Ein wachsender Zinsabstand zwischen den beiden Regionen macht Investitionen in den USA attraktiver, was den Dollar stärkt. Der Euro könnte somit weiter abwerten und in den nächsten Monaten bei etwa 97 US-Cent liegen. Diese Entwicklung kann sowohl Vor- als auch Nachteile für Deutschland haben: Während die Importe teurer werden, profitieren die deutschen Exporteure von einem schwächeren Euro.
Zinsen für Kredite und Sparanlagen
Die Zinssenkung der EZB hat jedoch nur geringe Auswirkungen auf Bauzinsen. Fachleute erwarten, dass sich die Bauzinsen aufgrund ansteigender langfristiger Zinsen auf dem Kapitalmarkt nicht signifikant ändern werden.
Für Sparer sieht es anders aus: Die Zinsen für Tages- und Festgelder werden wahrscheinlich schnell sinken, was bedeutet, dass sich Anleger besser jetzt noch die besten Angebote sichern sollten.
Fazit
Insgesamt befinden sich die EZB und die Fed in unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, was zu verschiedenen Zinspolitiken führt. Während die EZB voraussichtlich den Leitzins weiter senkt, hält die Fed an höheren Zinsen fest. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Wechselkurse, Kreditzinsen und Sparangebote. Sparer und Anleger sollten sich der Veränderungen bewusst sein und ihre Strategien entsprechend anpassen.
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