Die britische Wettbewerbsbehörde CMA nimmt die Marktmacht von Amazon und Microsoft im milliardenschweren Cloud-Dienstleistungssektor ins Visier und wirft Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit auf. Mit Marktanteilen von jeweils bis zu 40 % dominieren die beiden Tech-Giganten den schnell wachsenden Cloud-Markt, während kleinere Anbieter kaum eine Chance haben, mitzuhalten. Doch sind Eingriffe der Regulierungsbehörden wirklich gerechtfertigt? Die betroffenen Unternehmen halten dagegen und betonen die Dynamik und Innovationskraft der Branche. Ein möglicher Eingriff könnte die Spielregeln in der Cloud-Welt nachhaltig verändern.
Die britische Wettbewerbsbehörde, die Competition and Markets Authority (CMA), hat am Dienstag eine vorläufige Empfehlung ausgesprochen. Sie erwägt, Amazon Web Services (AWS) und die Azure-Cloud-Sparte von Microsoft unter neues digitales Wettbewerbsrecht zu untersuchen.
Laut der CMA haben Unternehmen derzeit eine begrenzte Auswahl an Anbietern, wenn es um Cloud-Dienste geht. Die Behörde bezeichnete AWS und Microsoft als „die beiden großen Anbieter von Cloud-Diensten“, jeder mit einem Marktanteil von bis zu 40 % an den Ausgaben britischer Kunden für diese Services.
Der Cloud-Markt in Großbritannien wird 2023 auf etwa 9 Milliarden Pfund (11,18 Milliarden Dollar) geschätzt. Dieses Marktvolumen wächst jährlich um mehr als 30 %. Die CMA stellte fest, dass Google der drittgrößte Anbieter sei, jedoch mit einem deutlich kleineren Marktanteil.

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Die Reaktionen von Amazon und Microsoft auf die CMA-Empfehlung waren zurückhaltend. Rima Alaily, Konzernvicepräsidentin bei Microsoft, erklärte, dass der Fokus des Berichts der CMA darauf liegen sollte, Großbritanniens Zukunft mit Künstlicher Intelligenz zu gestalten, statt auf veraltete Produkte aus dem letzten Jahrhundert zu schauen. Sie betonte, dass der Cloud-Markt aktuell dynamisch und wettbewerbsintensiv sei und Milliarden in neue Investitionen und Innovationen fließen.
Ein Sprecher von AWS äußerte, dass die Intervention der CMA nicht gerechtfertigt sei und verwies auf die hohe Wettbewerbsfähigkeit der IT-Dienstleistungsbranche. Er wies darauf hin, dass Cloud-Computing die Kosten für britische Unternehmen gesenkt habe und Vorteile wie flexible Preisgestaltung und eine größere Produktvielfalt biete.
Zusätzlich hat die CMA Bedenken geäußert, dass die Marktstruktur durch sogenannte „Egress-Gebühren“ bei Datenübertragungen, Lizenzgebühren, Mengenrabatte und Interoperabilitätsfragen, die einen Anbieterwechsel erschweren, Probleme beim Wettbewerb verursachen könnte.
Die Untersuchung der CMA geht auf eine Studie zurück, die 2022 von der britischen Telekommunikationsbehörde Ofcom gestartet wurde. Ofcom hatte die Dominanz der Cloud-Riesen Amazon, Microsoft und Google im Blick und leitete ihre Erkenntnisse an die CMA weiter.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die britische Wettbewerbsbehörde ernsthafte Bedenken gegenüber dem Wettbewerb im Cloud-Dienstleistungsmarkt hat. Die Dominanz von Amazon und Microsoft wirft Fragen auf, die möglicherweise zu regulatorischen Maßnahmen führen könnten. Ein ausgewogenes Wettbewerbsumfeld könnte für alle Beteiligten, einschließlich der Unternehmen und der Verbraucher, von Vorteil sein.
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