Am Mittwoch erreichten die Goldpreise ein fast zweiwöchiges Hoch, angetrieben durch gestiegene Wetten auf eine Zinssenkung der Federal Reserve im September, nachdem jüngste US-Daten darauf hindeuteten, dass der Arbeitsmarkt schwächer wird.
Spot-Gold stieg um 1,4% auf 2.362,32 USD pro Unze bis 10:09 Uhr ET (1409 GMT). US-Gold-Futures kletterten um 1,7% auf 2.372,40 USD.
„Der Edelmetallkomplex sowie Basismetalle steigen aufgrund der ADP- und Arbeitslosenantragsdaten, die die ‚abschlaffende Wirtschaft‘-Erzählung verstärken, was wahrscheinlich zu der ersten Zinssenkung im September führen wird“, sagte Tai Wong, ein in New York ansässiger unabhängiger Metallhändler. „Bullen versuchen, dem vorauszugreifen, was viele glauben, endlich ein schwacher Beschäftigungsbericht am Freitag sein wird“, fügte er hinzu.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung stiegen letzte Woche an, während die Anzahl der Menschen auf Arbeitslosenlisten Ende Juni weiter auf ein 2,5-Jahres-Hoch kletterte, was mit einer allmählichen Abkühlung des Arbeitsmarktes übereinstimmt.
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Ein Maß für die Aktivität im US-Dienstleistungssektor fiel im Juni auf ein Vierjahrestief, bedingt durch einen starken Rückgang bei den Aufträgen, was möglicherweise auf einen Verlust an wirtschaftlichem Schwung zum Ende des zweiten Quartals hinweist.
Nach den US-Daten fiel der Dollar auf ein Zwei-Wochen-Tief, was Gold für andere Währungshalter attraktiver machte, während die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank.
Der Markt sieht nun eine 68%ige Chance, dass die Fed im September die Zinsen senkt, sowie eine weitere Senkung im Dezember. Niedrigere Zinsen verringern die Opportunitätskosten des Haltens von nicht verzinslichem Gold.
Investoren warten nun gespannt auf die Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank, die später am Tag veröffentlicht werden, sowie auf den Arbeitsmarktbericht, der am Freitag erscheint, um mehr Klarheit über die US-Zinssenkungen zu erhalten.
Andernorts stieg der Spotpreis für Silber um 3,4% auf 30,52 USD pro Unze, Platin gewann 1,8% auf 1.008,50 USD und Palladium kletterte um 2,7% auf 1.049 USD.
Charttechnische Analyse von XAUUSD (Gold Spot / US-Dollar)
Ausbruch über kurzzeitig fallende Trendlinie: Der Goldpreis hat kürzlich eine kurzfristig fallende Trendlinie durchbrochen, was auf eine mögliche Fortsetzung des Aufwärtstrends hindeutet.
Unterstützungsniveau: Eine deutliche Unterstützung liegt im Bereich von 2.300 USD bis 2.320 USD. Dieses Niveau hat in der Vergangenheit mehrfach gehalten und könnte erneut als solides Unterstützungsniveau dienen.
SMA200 (200-Tage gleitender Durchschnitt): Der 200-Tage gleitende Durchschnitt (SMA200) befindet sich bei etwa 2.129 USD. Der Preis liegt aktuell über diesem wichtigen gleitenden Durchschnitt, was ein positives Zeichen für den langfristigen Aufwärtstrend ist.
Fibonacci-Retracement: Der Preis hat sich kürzlich über das 0,382-Retracement-Niveau bei etwa 2.329 USD bewegt, was eine bullische Bewegung darstellt. Das nächste bedeutende Niveau wäre das 0,5-Retracement bei 2.293 USD und das 0,618-Retracement bei 2.257 USD.
Der Goldpreis zeigt derzeit Stärke, nachdem er eine kurzfristig fallende Trendlinie durchbrochen hat und sich über dem SMA200 sowie dem 0,382 Fibonacci-Retracement-Level befindet. Diese technischen Signale deuten darauf hin, dass der Aufwärtstrend intakt ist und weitere Gewinne möglich sind, solange der Preis über den Unterstützungsniveaus bleibt.
Wichtige Punkte für Trader:
Fazit
Die jüngsten US-Wirtschaftsdaten haben die Erwartungen an eine bevorstehende Zinssenkung der Federal Reserve deutlich verstärkt, was den Goldpreis auf ein Zwei-Wochen-Hoch getrieben hat. Mit steigenden Arbeitslosenzahlen und einem schwächelnden Dienstleistungssektor scheint eine Abkühlung der US-Wirtschaft wahrscheinlich, was die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold erhöht. Der schwächere Dollar und sinkende Renditen auf Staatsanleihen haben diese Bewegung zusätzlich unterstützt. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich nun auf die bevorstehenden Protokolle der Fed-Sitzung und den Arbeitsmarktbericht, die weitere Hinweise auf den zukünftigen Kurs der Geldpolitik liefern könnten. Auch andere Edelmetalle wie Silber, Platin und Palladium haben von der Unsicherheit profitiert und deutliche Gewinne verzeichnet.
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