Roche: Überwindet der Pharmariese den Rückschlag? Technischer Aufwärtstrend trotz Herausforderungen

Roche, das renommierte Schweizer Pharmaunternehmen, steht nach einem bedeutenden Rückschlag in der Entwicklung seiner Lungenkrebstherapie Tiragolumab vor Herausforderungen. Die gescheiterte Kombination mit Tecentriq und Chemotherapie hat nicht nur zu einem spürbaren Rückgang der Aktienkurse geführt, sondern auch fundamentale Fragen zur Forschungsstrategie des Unternehmens aufgeworfen. Trotz dieser.....
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Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat die Phase II/III-Studie „SKYSCRAPER-06“ zur Behandlung von Lungenkrebs abrupt beendet. Eine Kombination aus der experimentellen Immuntherapie Tiragolumab, Roche’s Arzneimittel Tecentriq und einer Chemotherapie erreichte nicht die erhofften Ergebnisse hinsichtlich des progressionsfreien und Gesamtüberlebens bei Patienten mit einer speziellen Form von Lungenkrebs. Im direkten Vergleich zeigte sich, dass die Kombination von Keytruda (Merck) mit Chemotherapie überlegen war.

Reaktionen des Unternehmens

Levi Garraway, Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung bei Roche, äußerte sich enttäuscht über die Resultate. „Wir hatten gehofft, dass diese Kombination bessere Resultate für Patienten mit metastasiertem nicht-squamösem Lungenkrebs liefern könnte“, erklärte er. Das Sicherheitsprofil der Medikamentenkombination entsprach zwar den Erwartungen, jedoch war die Wirksamkeit unzureichend.

Ein Rückschlag mit Folgen

Dies ist nicht der erste Rückschlag für Tiragolumab, das auf dem TIGIT-Wirkmechanismus basiert. Dieses Medikament bindet an TIGIT, einen Rezeptor auf Immunzellen, der normalerweise Immunangriffe auf gesunde Zellen verhindert, aber von einigen Krebsarten ausgenutzt wird. Der Misserfolg in dieser Schlüsselstudie bedeutet, dass Roche nun das gesamte Tiragolumab-Programm überprüfen muss.

Marktauswirkungen und Analystenmeinungen

An der Börse löste die Ankündigung einen spürbaren Rückgang aus. Roche-Aktien verzeichneten ein Minus von 2,1 Prozent und führten damit die Liste der Verlierer im Swiss Market Index (SMI) an. Analysten wie Michael Kunz von der Luzerner Kantonalbank sehen dies als schweren Rückschlag, insbesondere nach positiven Nachrichten zu anderen Krebsmitteln wie Alecensa und Inavolisib.

Analystenstimmen zur Zukunft

James Quigley von Goldman Sachs und Richard Vosser von JPMorgan bewerteten die Situation ebenfalls negativ. Quigley hält an seiner „Sell“-Empfehlung fest, während Vosser sein „Underweight“-Votum bekräftigte und prognostizierte, dass der Markt die Umsatzerwartungen für Tiragolumab nun deutlich senken wird. Auch Marcel Brand von der ZKB bezeichnete die Ergebnisse als „sehr enttäuschend und unerwartet“.

Strategische Überlegungen

Trotz des Rückschlags bleibt Roche bemüht, die Zukunft von Tiragolumab zu bewerten. Auf Grundlage der aktuellen Ergebnisse plant das Unternehmen, die laufenden Studien zu überprüfen und mögliche Anpassungen vorzunehmen. Roche hatte große Hoffnungen in Tiragolumab gesetzt, das als neuartiger Immun-Checkpoint-Inhibitor entwickelt wurde. Die vollständigen Ergebnisse der „SKYSCRAPER-06“-Studie werden den Gesundheitsbehörden mitgeteilt und bei einer bevorstehenden medizinischen Tagung vorgestellt.

Charttechnische Analyse Der Chart von Abercrombie & Fitch zeigt einen klaren Aufwärtstrend über die letzten Monate. Die Aktie hat kontinuierlich höhere Hochs und höhere Tiefs gebildet, was ein starkes technisches Signal ist. Die 200er SMA liegt deutlich unter dem aktuellen Kurs und bestätigt den langfristigen Aufwärtstrend.

Die Roche-Aktie zeigt höhere Hochs und Tiefs und liegt über der 200er SMA, wobei auch die EMA’s (8, 21, 34, 55) darüber liegen, was einen Aufwärtstrend signalisiert. Mit einem RSI von 48,74 % und einem Kurs im unteren Drittel der Bollinger Bänder deutet dies auf eine potenzielle Überverkauftheit hin. Das leicht abnehmende Volumen könnte eine Konsolidierung oder Trendumkehr andeuten, wobei das technische Bild insgesamt positiv bleibt, solange keine wichtigen Unterstützungen fallen.


Fazit

Der jüngste Rückschlag für Roche bei der Entwicklung der neuartigen Lungenkrebstherapie Tiragolumab stellt einen bedeutenden Dämpfer für den Schweizer Pharmakonzern dar. Trotz intensiver Forschung und hoher Erwartungen erreichte die Kombination aus Tiragolumab, Tecentriq und Chemotherapie nicht die gewünschten klinischen Ziele. Diese Enttäuschung hat nicht nur die Forschungs- und Entwicklungsstrategien des Unternehmens in Frage gestellt, sondern auch zu einem deutlichen Kursrückgang der Roche-Aktien geführt und die Anlegerstimmung negativ beeinflusst. Die Abbruch der Phase II/III-Studie „SKYSCRAPER-06“ verstärkt die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung und unterstreicht die Risiken und Unsicherheiten in der pharmazeutischen Forschung und Entwicklung.

Roche muss nun das gesamte Tiragolumab-Forschungsprogramm überdenken, wobei mögliche Anpassungen an laufenden Studien geprüft werden. Mehrere Analysten, darunter von Goldman Sachs und JPMorgan, reagierten negativ auf die Ergebnisse und senkten ihre Erwartungen an das Umsatzpotenzial von Tiragolumab. Diese Ereignisse betonen die Herausforderungen, denen Pharmaunternehmen bei der Entwicklung innovativer Therapien gegenüberstehen, und heben die Notwendigkeit für kontinuierliche Innovation und Anpassungsfähigkeit hervor.

Trotz des kurzfristigen Abwärtstrends hat die Roche-Aktie seit dem 31.05.2024 einen langfristigen Aufwärtstrend verzeichnet, mit einem Wertzuwachs von 6,13 % und einem aktuellen Abstand zur 200er SMA von +6,64 %. Der kurzfristige Abwärtstrend könnte sich jedoch schnell ändern, da der Kurs nur um1,07 % steigen müsste, um die 21er ema erneut zu überqueren. Solange der Kurs keine weiteren Trendlinien nach unten durchbricht, bleibt das nächste Kursziel das Hoch vom 24 .06.2024 bei 279,20 CHF, was ein vorläufiges Aufwärtspotenzial von 4,32 % bedeutet.

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Murat Cagliusta

Als Unternehmer mit mehr als 25 Jahren Erfahrung und über 10 Jahren Erfahrung an den Finanzmärkten suche ich stetig nach den großen Herausforderungen. Meine Königsdisziplin ist die technische Analyse, Volumen- und Orderflow Analyse. Hierbei setze ich als Daytrader auf den Future-Handel sowie den Korrekturhandel in Aktien und Derivaten.

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