Die Wacker Neuson Group hat ihre Quartalszahlen für das zweite Quartal 2024 veröffentlicht, die eine herausfordernde Marktsituation widerspiegeln. Mit einem Umsatz von 611,7 Millionen Euro im zweiten Quartal, was einem Rückgang von 12,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht, und einem Halbjahresumsatz von 1,204 Milliarden Euro (ein Minus von 11,8 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023) hat das Unternehmen ein schwieriges Umfeld zu bewältigen. Besonders auffällig ist der Rückgang in den wichtigen Märkten Europa und Amerika, wo der Umsatz um 10 % bzw. 17 % im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist.
Umsatz und Ergebnisentwicklung
Der Umsatzrückgang ist größtenteils auf schwächere Nachfrage in den wichtigsten Produktkategorien wie Baugeräten und Kompaktmaschinen zurückzuführen, die um 14 % bzw. 18 % zurückgingen. Diese Schwäche spiegelte sich auch in der EBITDA-Marge wider, die im zweiten Quartal auf 14,2 % (im Vergleich zu 17,7 % im Vorjahr) sank. Die EBIT-Marge, ein Indikator für die operative Effizienz, fiel ebenfalls von 12,7 % im Vorjahresquartal auf 7,7 %.
Das Periodenergebnis zeigt einen deutlichen Rückgang von 51 % auf 31,4 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahresquartal, was sich auch auf das Ergebnis je Aktie auswirkte, das von 0,94 Euro auf 0,46 Euro sank.
Finanzielle Stabilität und Zukunftsausblick
Trotz des Umsatzrückgangs konnte das Unternehmen einen positiven Free Cashflow von 29,6 Millionen Euro im zweiten Quartal erzielen, was eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahreswert von -13,4 Millionen Euro darstellt. Dies wurde hauptsächlich durch einen Abbau von Vorräten erreicht, was zeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Lagerbestände effizient zu managen, um die Liquidität zu sichern.
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Die Nettofinanzverschuldung stieg jedoch aufgrund der erhöhten Working-Capital-Anforderungen auf 466,1 Millionen Euro, was ein Anstieg um 27 % seit Jahresbeginn bedeutet. Dies führte zu einem Anstieg des Gearing (Verschuldungsgrad) auf 31,5 %, was eine potenzielle Schwäche darstellt, wenn sich die Marktbedingungen weiter verschlechtern.
Marktumfeld und Erwartungen
Der Markt für Baumaschinen und die Bauindustrie insgesamt durchläuft derzeit eine Abschwächung. Dies spiegelt sich in den Zahlen von Wacker Neuson wider, die durch geringere Auftragseingänge und höhere Lagerbestände bei den Händlern geprägt sind. Auch die Erwartungen für das zweite Halbjahr sind verhalten. Das Unternehmen hat seine Jahresprognose entsprechend angepasst und erwartet nun einen Jahresumsatz zwischen 2,3 und 2,4 Milliarden Euro, wobei die EBIT-Marge voraussichtlich zwischen 6,0 % und 7,0 % liegen wird, was unter den ursprünglichen Erwartungen von 8,0 % bis 9,0 % liegt.
Fazit
Die Wacker Neuson Group steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch das schwache Marktumfeld verschärft werden. Während das Unternehmen Maßnahmen ergriffen hat, um die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, bleibt die Unsicherheit hoch. Investoren sollten sich auf ein anhaltend schwieriges Marktumfeld einstellen, auch wenn die langfristigen Aussichten durch die strategischen Initiativen des Unternehmens, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und emissionsfreien Technologien, positiv beeinflusst werden könnten.
Die kommenden Quartale werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Wacker Neuson in der Lage ist, seine Marktposition zu stabilisieren und die Profitabilität in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu verbessern.
Für weitere Details zu den Quartalsergebnissen und Analystenmeinungen besuchen Sie bitte die vollständige Pressemitteilung.
Aktuelles Chart-Bild
Das Chartbild von Wacker Neuson zeigt eine insgesamt negative Entwicklung über einen längeren Zeitraum. Seit dem Hoch bei etwa 28,65 Euro im Jahr 2021 ist der Kurs kontinuierlich gefallen. Aktuell befindet sich der Kurs deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt (SMA 200), was auf eine anhaltende Abwärtsbewegung hindeutet.
Der 200-Tage-Durchschnitt selbst weist eine klare Abwärtsneigung auf, was darauf hindeutet, dass der langfristige Trend negativ ist. Der Kurs hat es nicht geschafft, über diesen gleitenden Durchschnitt auszubrechen, was typischerweise ein Zeichen dafür ist, dass die Abwärtsdynamik weiterhin dominiert.
Zusätzlich zu diesen Beobachtungen scheint das jüngste Tief bei etwa 11,82 Euro ein vorläufiger Boden gewesen zu sein, jedoch ist der Kurs seitdem nur leicht angestiegen und bleibt unter Druck. Sollte der Kurs erneut das Tief testen oder darunter fallen, könnte dies weitere Verkäufe auslösen.
Insgesamt zeigt das Chartbild eine bärische Tendenz mit einem klaren Abwärtstrend, der aktuell durch den gleitenden Durchschnitt und die Kursentwicklung bestätigt wird. Solange der Kurs unter dem 200-Tage-Durchschnitt bleibt, sind die Aussichten eher negativ. Eine Trendwende wäre erst dann in Sicht, wenn der Kurs es schafft, nachhaltig über diesen Durchschnitt anzusteigen.
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