In einer Welt voller wirtschaftlicher Turbulenzen und geopolitischer Risiken erstrahlt Gold heller denn je. Während die Aktienmärkte neue Höchststände erklimmen, bleibt das gelbe Metall der verlässliche Anker für Anleger – ein Schutzschild gegen Inflation, Währungsschwäche und globale Unsicherheiten. Doch reicht das Potenzial aus, um die magische Marke von 3.000 US-Dollar pro Feinunze zu knacken? Experten und Zentralbanken setzen darauf.
Wichtige Highlights
- Goldpreis im Aufwind: Zielmarke von 3.000 US-Dollar bis 2025 im Fokus.
- Zentralbanken kaufen: Schwellenländer treiben Nachfrage nach oben.
- Inflation und Unsicherheit: Gold bleibt sicherer Hafen bei globalen Risiken.
- ETC-Abflüsse: Trotz Preisanstieg 6,5 Milliarden Euro Abflüsse in 2024.
- Wachstumspotenzial: Inflationsbereinigt nur leicht über dem Rekord von 1980.
Gold als sicherer Hafen: Auf dem Weg zu neuen Höchstständen?
Goldpreis im Höhenflug
Der Goldmarkt präsentiert sich in 2024 dynamisch wie selten zuvor. Nachdem der Goldpreis im Oktober kurzzeitig auf 2.789,52 US-Dollar pro Feinunze geklettert war, erlebte er einen Rückgang auf unter 2.600 US-Dollar. Doch das glänzende Edelmetall zeigt erneut Stärke: Mit 2.722 US-Dollar am Donnerstagmorgen näherte es sich wieder seinem Rekordhoch. Experten sind optimistisch, dass Gold bis Ende 2025 auf 3.000 US-Dollar steigen könnte. Neben geopolitischen Unsicherheiten und Inflationsängsten spielen vor allem massive Goldkäufe der Zentralbanken eine entscheidende Rolle.
Zentralbanken treiben die Nachfrage
Insbesondere Schwellenländer haben ihre Goldreserven in den letzten Jahren kontinuierlich aufgestockt. Die Zentralbanken agieren als gewichtige Marktteilnehmer, da ihre Reserven historisch betrachtet weiterhin niedrig sind. Analysten wie Lina Thomas von Goldman Sachs und Branchenkenner des Edelmetallkonzerns Heraeus erwarten, dass dieser Trend anhält. Steigende US-Staatsschulden, eine schwächelnde US-Währung und anhaltende Inflationsängste bieten ein solides Fundament für weitere Preissteigerungen.
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Reale Rekorde? Der historische Vergleich
Trotz des jüngsten Höhenflugs stellt das Handels- und Analysehaus Crossflow fest, dass der inflationsbereinigte Goldpreis nur knapp über dem Allzeithoch von 1980 liegt. Dies relativiert die vermeintlichen Rekorde und zeigt, dass Gold trotz seiner Stärke weiterhin Raum für Wachstum bietet. Gleichzeitig bestätigt Crossflow, dass die Nachfrage der Zentralbanken weiterhin den Markt stützt und langfristig entscheidend sein könnte.
Gewinnmitnahmen belasten Gold-ETCs
Der ETC-Handel auf Xetra bleibt klar von Gold dominiert, doch nicht alle Anleger profitieren vom Aufwärtstrend. Viele haben in den letzten Monaten Gewinne mitgenommen. Der Bestand an Xetra-Gold schrumpfte von 231 Tonnen Ende 2022 auf derzeit 166 Tonnen. Insgesamt verzeichneten europäische Gold-ETCs seit Jahresbeginn Abflüsse von 6,5 Milliarden Euro. Mobeen Tahir von WisdomTree spricht von „wahrscheinlich massiven Gewinnmitnahmen“, die die Abflüsse erklären könnten.
Silber und andere Metalle im Schatten
Neben Gold ziehen auch Silber-ETCs wie der WisdomTree Physical Silver Aufmerksamkeit auf sich, wenn auch in deutlich kleinerem Umfang. Industriemetalle und Energie-ETCs hingegen spielen derzeit nur eine Nebenrolle. Produkte wie der WisdomTree Industrial Metals bewegen sich seit Monaten seitwärts. Gründe hierfür sind geopolitische Unsicherheiten und eine verhaltene Nachfrage aus China. Gleichzeitig stehen Anleger bei Energie-ETCs unter Druck, da die Ölpreise nachgeben.
Ölpreis unter Spannung
Der Ölpreis, der sich aktuell nahe der Jahrestiefstände bewegt, belastet die Energie-ETCs weiter. Analysten verweisen auf die Unsicherheiten rund um eine mögliche Produktionssteigerung in den USA, die unter der Trump-Regierung wahrscheinlicher wird. Diese könnte die ohnehin schon hohen Überkapazitäten am globalen Markt weiter vergrößern. Zugleich bremst die schwache Nachfrage Chinas den Markt.
Industriemetalle: Keine Glanzzeit in Sicht
Anders als Gold erleben Industriemetalle derzeit keinen Höhenflug. Kupfer und andere Industriemetall-ETCs notieren zwar über den Jahresanfangswerten, doch das Momentum aus dem Frühjahr ist verschwunden. Handelskonflikte und ein Mangel an grünen Investitionsanreizen wirken bremsend. Die Unsicherheiten über die langfristige wirtschaftliche Entwicklung in China verstärken diesen Trend.
Fazit: Gold bleibt König
Die Märkte sind im Wandel, doch Gold behauptet seine Ausnahmestellung. Während Energierohstoffe und Industriemetalle unter geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten leiden, zeigt sich das Edelmetall als sicherer Hafen. Trotz temporärer Rückgänge und Gewinnmitnahmen bleibt Gold langfristig attraktiv – getrieben von Zentralbanken, Inflationssorgen und der Unsicherheit an den globalen Märkten. Anleger sollten jedoch genau beobachten, wie sich die Balance zwischen Angebot und Nachfrage entwickelt, um rechtzeitig von den Chancen zu profitieren.
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