In einer Zeit, in der die globalen Märkte von unberechenbaren Schwankungen geprägt sind, zeichnen sich zwischen China und Indien drastische Divergenzen ab, die Anleger sorgfältig beobachten sollten. Während der MSCI China Index eine beeindruckende Erholung von über 26 % seit Januar verzeichnet, kämpft der indische Index mit einem Rückgang von mehr als 7 %. Experten warnen, dass das Aufblühen des chinesischen Marktes in direktem Zusammenhang mit dem Rückgang indischer Aktien steht. Die aktuelle Umverteilung der Investitionen von Indien nach China wirft spannende Fragen auf: Ist dies ein temporäres Phänomen oder ein langfristiger Trend? Mit dem Aufstieg von KI-Technologien und der Unsicherheit über Indiens Wachstumsaussichten ist die Marktentwicklung unerwartet volatil. In dieser spannenden Analyse beleuchten wir die Hintergründe und Perspektiven beider Märkte, die entscheidenden Faktoren und die Meinungen führender Investmentexperten.
Der MSCI China Index hat sich seit dem Tiefpunkt im Januar um 26,5 % erholt und verzeichnet ein Plus von fast 18 % in diesem Jahr. Im Gegensatz dazu hat der MSCI Indien Index seit Jahresbeginn über 7 % verloren. Wie Thio Siew Hua, die Geschäftsführerin und Leiterin der Aktienabteilung bei Lion Global Investors, feststellt: „Jedes Mal, wenn der Markt in China steigt, fällt der Markt in Indien.“
Eine Umfrage von Nomura zeigt, dass über 50 % der befragten Fonds bis Ende Januar ihre Investitionen in Indien reduziert haben, während sie ihre Anteile an chinesischen und hongkongschen Aktien erhöhten. Der Durchbruch von DeepSeek in der künstlichen Intelligenz hat das Anlegerinteresse an chinesischen Unternehmen stark gesteigert. Insbesondere seit der Veröffentlichung des R1-Modells von DeepSeek im Januar hat es in China’s Aktienmarkt einen Anstieg von über 26 % gegeben.
Im Gegensatz dazu bewegen sich indische Aktien in einem Abwärtstrend, was Experten auf eine Umschichtung von Indien nach China zurückführen. Die CSI 300-Indizes in China erlebten in den letzten drei Jahren negative Renditen, während indische Aktien in den letzten neun Jahren kontinuierlich gewachsen sind. Nun seien die Renditen für 2024 jedoch deutlich niedriger als im Vorjahr.
Alex Smith, Leiter der Aktien-Investment-Spezialisten für Asien und Schwellenländer bei Abrdn, erklärt: „Wir haben starke Kursbewegungen in China nach dem Start von DeepSeek gesehen.“ Zudem hat der Hang Seng Tech Index, der die 30 größten Technologieunternehmen in Hongkong verfolgt, kürzlich den höchsten Stand seit fast drei Jahren erreicht.
Indiens Wirtschaft hat mit einem Rückgang zu kämpfen, und der Aktienmarkt hat in den letzten Monaten stark korrigiert. In den letzten Berichten wurde ein BIP-Wachstum von nur 5,4 % für das dritte Quartal festgestellt, das geringste Wachstum in den letzten sieben Quartalen. Das indische Finanzministerium hat seine Wachstumsprognose für das laufende Geschäftsjahr auf nur 6,4 % herabgesetzt, die niedrigste Prognose seit vier Jahren.
Die Marktentwicklung zeigt, dass seit Ende Januar 33 % großer globaler Schwellenländer-Fonds „Übergewichten“ in China und Hongkong-Aktien sind, ein Anstieg gegenüber 26 % im Dezember. Gleichzeitig haben 6 % dieser Fonds ihre Positionen in indischen Aktien verringert. Portfolio-Managerin Nicole Wong von Manulife meldet, dass sie ihre Investitionen in Indien verkauft und stattdessen mehr in chinesische und hongkongsche Aktien investiert hat.
Obwohl die Märkte in China wieder optimistischer erscheinen, stehen sie vor mehreren Herausforderungen. Experten warnen vor einer vorsichtigen Herangehensweise. „Es könnte etwas zu früh sein, um zu sagen, dass die Schlimmsten bereits hinter uns liegen“, sagt Wong. Auch die Unsicherheiten im chinesischen Finanzsystem und mögliche Stimuli der Regierung sorgen für Volatilität.
Abschließend lässt sich sagen, dass Anleger angesichts der aktuellen Marktentendenzen eine differenzierte Sichtweise einnehmen sollten. Indien bietet weiterhin Möglichkeiten für Gewinne trotz der aktuellen Korrekturen. Ken Wong von Eastspring Investments plant, die Exposition gegenüber kleineren Unternehmen in Indien zu reduzieren, während er große Unternehmen, insbesondere im Finanz-, Immobilien- und Bankensektor, im Auge behält. In dieser dynamischen und vielschichtigen Marktsituation ist es entscheidend, aufmerksam die Entwicklungen zu verfolgen.
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