Support- und Resistance-Zonen (Unterstützungs- und Widerstandsbereiche) sind wesentliche Konzepte in der technischen Analyse. Sie basieren auf der Annahme, dass Märkte dazu tendieren, sich in wiederholenden Mustern zu bewegen, die durch vergangene Preisbewegungen beeinflusst werden. Diese Zonen repräsentieren Preisniveaus, bei denen der Kurs eines Assets in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte, darüber hinaus zu steigen (Widerstand) oder darunter zu fallen (Unterstützung).
Support-Zone (Unterstützungszone)
Eine Support-Zone ist ein Preisbereich, in dem die Nachfrage nach einem Asset stark genug war, um den Preisrückgang zu stoppen und möglicherweise eine Umkehr nach oben zu bewirken. In diesem Bereich treten Käufer auf, weil sie den Preis als „günstig“ betrachten und glauben, dass das Asset unterbewertet ist. Die Stärke einer Unterstützung wird oft durch die Anzahl der Male bestätigt, die ein Preisbereich in der Vergangenheit getestet wurde und gehalten hat.
Resistance-Zone (Widerstandszone)
Eine Resistance-Zone ist ein Preisbereich, in dem das Verkaufsinteresse stark genug war, um den Preisanstieg zu stoppen und möglicherweise eine Umkehr nach unten zu bewirken. In dieser Zone beginnen Verkäufer, das Asset abzugeben, weil sie den Preis als „zu hoch“ ansehen und Gewinne realisieren möchten. Ein Widerstand wird ebenfalls stärker, je öfter er erfolgreich gehalten hat.
Warum gibt es unterschiedliche Höhen von Preiszonen?
Die Preiszonen bzw. Preisbereiche unterscheiden sich in ihrer Höhe und Breite, weil verschiedene Marktteilnehmer zu unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Gründen handeln. Beispielsweise könnten einige Händler eine bestimmte Zone aufgrund von technischen Signalen als bedeutend erachten, während andere auf fundamentale Daten oder Nachrichten reagieren.
Unterschiedliche Reaktionen auf Preisniveaus
Einige Marktteilnehmer reagieren möglicherweise aggressiv, wenn ein Preis ein bestimmtes Niveau erreicht, und platzieren große Aufträge, die sofort eine Reaktion verursachen. Andere hingegen handeln möglicherweise vorsichtiger und platzieren kleinere Aufträge über einen längeren Zeitraum, was zu einer allmählichen Reaktion führt. Diese unterschiedlichen Handelsstile und Strategien führen dazu, dass Preiszonen nicht als präzise Linien, sondern als Bereiche oder „Zonen“ erscheinen.
Einfluss von Volumen und Liquidität
Die Breite einer Zone kann auch von der Handelsaktivität und der Liquidität in diesem Preisbereich beeinflusst werden. Ein Bereich mit hohem Handelsvolumen deutet auf ein großes Interesse und eine starke Aktivität hin, was die Bedeutung dieser Zone verstärken kann. In weniger liquiden Märkten oder bei weniger gehandelten Assets könnten die Zonen breiter sein, da der Mangel an Aufträgen zu größeren Preisschwankungen führt.
Historische Preisaktionen
Die Breite von Preiszonen wird oft durch die Länge der Dochte (oder Lunten) in den Candlestick-Charts bestimmt. Diese zeigen an, dass der Preis kurzzeitig über oder unter die Zone hinaus geschossen ist, bevor er wieder zurückgekehrt ist. Solche Bewegungen können durch plötzliche Nachrichten oder Ereignisse verursacht werden, die kurzfristig starke Reaktionen auslösen.
Warum gibt es so viele Preiszonen?
Es gibt zahlreiche Support- und Resistance-Zonen, weil der Markt aus einer Vielzahl von Teilnehmern besteht, die alle unterschiedliche Strategien, Zeithorizonte und Ziele haben.
Institutionelle versus Retail-Trader
Institutionelle Händler (wie Investmentfonds, Pensionskassen und Hedgefonds) handeln oft mit großen Volumina und können den Markt signifikant bewegen. Diese Marktteilnehmer müssen ihre großen Aufträge oft auf mehrere Preisniveaus verteilen, um nicht den gesamten Markt zu beeinflussen und ungünstige Preise zu erhalten. Retail-Trader (Kleinanleger) hingegen handeln meist mit geringeren Volumina und haben daher weniger Einfluss auf die Preisbewegungen. Dennoch können sie durch kollektive Aktionen, wie im Fall von GameStop, erhebliche Marktbewegungen verursachen.
Unterschiedliche Zeithorizonte
Verschiedene Marktteilnehmer handeln auf unterschiedlichen Zeithorizonten, von kurzfristigen Daytradern bis zu langfristigen Investoren. Dies bedeutet, dass Support- und Resistance-Zonen je nach betrachteter Zeitperiode variieren können. Ein Bereich, der in einem Tageschart als bedeutend erscheint, könnte auf einem Wochen- oder Monatschart weniger relevant sein.
Mehrfache Tests und Reaktionen
Ein bestimmter Preisbereich kann mehrfach als Support oder Resistance getestet werden, bevor er schließlich durchbrochen wird. Jeder Test kann dazu führen, dass die Zone breiter wird, da Trader ihre Positionen anpassen und der Markt neue Informationen einpreist. Auch die Tatsache, dass nicht alle Marktteilnehmer gleichzeitig und auf genau denselben Preis reagieren, trägt zur Bildung breiterer Zonen bei.
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