Wochenausblick: Finanzmärkte richten Augen auf US-Verbraucherpreise und Unternehmensberichte
Die kommende Woche verspricht eine Reihe wichtiger Ereignisse, die die Richtung der Finanzmärkte beeinflussen könnten. Ein Schwerpunkt liegt auf den US-Verbraucherpreisen, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Experten prognostizieren einen Anstieg der Gesamtrate von 3,2% auf 3,4%, während die Kernrate voraussichtlich auf einem hohen Niveau von 3,7% verharren wird.
Besonders bei Dienstleistungen, die stark von Lohnkosten abhängen, wird erwartet, dass die Preise weiter überdurchschnittlich steigen. Dies wirft Fragen zur Fed-Politik auf, da es zunehmend schwierig erscheint, die US-Inflation auf das Ziel von 2% zu drücken, insbesondere bei gleichzeitig positiver Wirtschaftsentwicklung. Prognosen deuten auf drei Zinssenkungen der Fed im Jahr 2024 hin, beginnend im Juni, was weitgehend den Markterwartungen entspricht, jedoch besteht das Risiko späterer oder geringerer Zinssenkungen, insbesondere aufgrund hartnäckig hoher Inflationsraten, wie von Neel Kashkari, Präsident der regionalen Fed-Notenbank von Minneapolis, angedeutet.
Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich auf ihrer Sitzung am Donnerstag ihre Leitzinsen unverändert lassen. Die zunehmend stark steigenden Löhne im Euroraum deuten jedoch darauf hin, dass eine überraschende Leitzinssenkung unwahrscheinlich ist. Dennoch könnten verbale Hinweise auf eine bevorstehende Zinswende nicht ausgeschlossen werden, insbesondere angesichts bevorstehender Daten zur Lohnentwicklung bis zur Juni-Sitzung.
In Deutschland wird erwartet, dass die Industrieproduktion im Vergleich zum Vormonat um 0,5% schrumpft und die Exporte stagnieren. Diese Serie enttäuschender Konjunkturdaten deutet weiterhin auf eine schrumpfende deutsche Wirtschaft hin, mit einer Prognose von -0,3% für das Gesamtjahr 2024.
Die Woche markiert auch den Beginn der Gewinnsaison für das erste Quartal 2024. In Deutschland startet Gerresheimer traditionell am Donnerstag, während in den USA die US-Großbanken J.P. Morgan, Wells Fargo und Citigroup am Freitag ihre Berichte veröffentlichen. Die Hauptversammlungen der Deutsche Telekom und von Airbus am Mittwoch signalisieren den Beginn der DAX-Dividendensaison, wobei erwartet wird, dass die Deutsche Telekom 3,8 Mrd. EUR und Airbus 2,2 Mrd. EUR an Dividenden ausschüttet. Diese Dividendenerhöhungen könnten dazu beitragen, dass die Gesamtdividendensumme der DAX-Unternehmen auf ein neues Allzeithoch von 52,3 Mrd. EUR steigt, was einen wichtigen Trend für Investoren darstellt.
Rückblick auf die Vorwoche – 14. KW 2024
Nach einem rekordverdächtigen Start zu Beginn der Woche, mit dem DAX, der die Marke von 18.567 Punkten erreichte, erlebten die Märkte im Laufe der Woche eine Verschnaufpause. Die Wall Street verzeichnete bereits am Dienstag leichte Gewinnmitnahmen nahe ihrer Höchststände.
Die Unsicherheit hinsichtlich der Zinspolitik der US-Notenbank wurde durch positive Konjunkturdaten weiter angeheizt. Ein unerwarteter Anstieg des ISM-Index im verarbeitenden Gewerbe und ein starker ADP-Arbeitsmarktbericht mit einem unerwarteten Stellenzuwachs von 184.000 in der Privatwirtschaft trugen dazu bei. Fed-Chef Powell signalisierte Zurückhaltung und betonte die Notwendigkeit von mehr Vertrauen in eine nachhaltige Inflationsentwicklung.
Alle Augen waren auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht gerichtet, der am Freitagnachmittag erwartet wurde. Die Erwartungen lagen bei 214.000 neu geschaffenen Stellen. Eine besser als erwartete Beschäftigungslage könnte die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen weiter dämpfen. Dies wurde verstärkt durch Äußerungen von Fed-Mitglied Neel Kashkari, der Zweifel an Zinssenkungen im Jahr 2024 äußerte und Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten auslöste.
Auch international setzte sich dieser Trend fort. Der Nikkei 225 korrigierte um 2%, und auch an den europäischen Börsen zeigte sich eine ähnliche Entwicklung zum Wochenschluss.
Im Euroraum deuteten Verbraucherpreisdaten auf eine mögliche Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni hin. Die Verbraucherpreise stiegen im März langsamer als erwartet, was den dritten Rückgang in Folge markierte.
Die Rentenmärkte erlebten Schwankungen, wobei leichte Kursverluste verzeichnet wurden, als Zweifel an einer raschen Zinssenkung in den USA aufkamen. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen stiegen an, während auch die US-Renditen einen stärkeren Anstieg verzeichneten.
Geopolitische Risiken im Nahen Osten rückten ebenfalls in den Fokus, was zu einem Anstieg des Ölpreises auf ein Sechs-Monats-Hoch von über 90 USD je Barrel führte. Der Goldpreis erreichte ebenfalls ein neues Rekordhoch von 2.305 USD je Feinunze.
Ausblick auf die kommende Woche – 15.KW 2024
In der kommenden Woche vom 08. April bis 12. April 2024 stehen zahlreiche bedeutende Unternehmensberichte an. Die umfassende Earnings Whispers-Übersicht bietet wie gewohnt einen detaillierten Einblick.
Montag:
Der Start der Woche rückt den Fokus auf die deutsche Wirtschaft, wo ein Rückgang der Industrieproduktion um 0,5% erwartet wird. Parallel dazu dürften die Exporte stagnieren, was auf eine anhaltende Reihe enttäuschender Konjunkturdaten hinweist. Die Aussichten deuten weiterhin auf ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 0,3% für das Gesamtjahr 2024 hin.
Mittwoch:
Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich keine Änderungen an den Zinssätzen vornehmen, da die spürbaren Lohnerhöhungen im Euroraum einer unerwarteten Zinssenkung entgegenwirken. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass verbale Hinweise auf eine potenzielle Zinswende gegeben werden. Parallel dazu stehen die Hauptversammlungen der Deutsche Telekom und von Airbus an. Analysten erwarten, dass die Deutsche Telekom ihren Aktionären eine Dividendenausschüttung von 3,8 Mrd. EUR anbieten wird, während Airbus plant, die Ausschüttungssumme von 1,4 Mrd. EUR auf 2,2 Mrd. EUR zu erhöhen. Diese Schritte könnten dazu beitragen, dass die gesamte Dividendensumme der DAX-Unternehmen ein neues Rekordniveau von 52,3 Mrd. EUR erreicht.
Donnerstag:
Die US-Verbraucherpreise stehen im Mittelpunkt als entscheidender Konjunkturindikator der Woche. Es wird erwartet, dass die Gesamtinflationsrate von 3,2% auf 3,4% ansteigt, während die Kerninflationsrate voraussichtlich bei 3,7% verharrt. Besonders bei lohnabhängigen Dienstleistungen wird ein überdurchschnittlicher Anstieg erwartet. Diese Daten könnten Fragen zur zukünftigen Fed-Politik aufwerfen, insbesondere da die Herausforderung deutlicher wird, die US-Inflation auf das Ziel von 2% zu drücken, während die Wirtschaft florierend ist.
Freitag:
Die US-Großbanken J.P. Morgan, Wells Fargo und Citigroup eröffnen traditionell die Berichtssaison für das erste Quartal 2024. Gleichzeitig startet in Deutschland Gerresheimer in die Gewinnsaison. Die Ergebnisse dieser Unternehmen werden einen Einblick in ihre finanzielle Leistungsfähigkeit und die Erwartungen für das laufende Quartal geben.
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Chart-technische Betrachtung (DAX):
DAX:
Der DAX-Index zeigte sich in der vergangenen Woche robust, wobei die Bullen ein neues Allzeithoch für das Jahr 2024 erreichten. Trotz dieser positiven Entwicklung lässt die Stärke der Bullen auf mittelfristige Sicht nach, was möglicherweise ein Anzeichen für eine bevorstehende Seitwärtsbewegung sein könnte.
Insbesondere das Unterschreiten der wichtigen Punktemarke von 18.200 Punkten auf Wochenbasis deutet auf eine potenzielle Trendumkehr hin, wobei die Bären an Einfluss gewinnen könnten.
In den kommenden Handelswochen wird es entscheidend sein zu beobachten, ob die Bären in der Lage sind, den DAX unter weitere bedeutende Punktemarken auf Wochenbasis zu drücken. Sollte dies gelingen, könnte eine gesunde mittelfristige Abwärtskorrektur eingeleitet werden, sofern die Bullen nicht energisch genug sind, um diesen Trend zu überwinden und den langfristigen Aufwärtstrend fortzusetzen.
Die aktuelle Orderflow-Dynamik deutet darauf hin, dass die Bären in der kommenden Handelswoche eine verstärkte Positionierung im DAX anstreben könnten. Dies könnte zur Bildung einer mittelfristigen Seitwärtsphase führen, die möglicherweise in eine Abwärtskorrektur umgewandelt wird.
Dabei ist zu beachten, dass der aktuelle Kurs des DAX-Index sich über der 200er SMA und über den exponentiellen gleitenden Durchschnitten von 55, 34 und 21 befindet, jedoch unter der 8er EMA liegt. Der Kurs befindet sich zudem in der Mitte der Bollinger-Bänder, während der RSI über dem Wert von 59% liegt. Diese Indikatoren könnten weitere Einblicke in die kurz- und mittelfristige Kursentwicklung bieten.
Mögliche Handelsszenarien:
Weitere Informationen:
https://www.boerse.de/
https://www.finanznachrichten.de/
https://www.wallstreetjournal.de/
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