Die Märkte stehen vor einer spannenden Woche, in der geopolitische Entwicklungen, die geldpolitische Haltung der US-Notenbank und die laufende Berichtssaison maßgebliche Impulse setzen könnten. Während die Aktienmärkte trotz politischer Unsicherheiten eine erstaunliche Stabilität zeigen, bleiben Anleger wachsam, da insbesondere die Wirtschaftspolitik der Trump-Administration neue Volatilität erzeugen könnte. Die mit Spannung erwartete Anhörung von Fed-Chef Powell und neue Inflationsdaten könnten weitere Hinweise darauf liefern, in welche Richtung sich die Geldpolitik entwickelt. Zudem nimmt die Berichtssaison in Europa an Fahrt auf, nachdem die USA bereits mit starken Zahlen vorgelegt haben.
Trump-Politik: Märkte im Spannungsfeld wachsender Unsicherheit
Kaum ein Tag vergeht ohne neue wirtschaftspolitische Vorschläge aus dem Weißen Haus. Nach kontroversen Äußerungen zu internationalen Handelsbeziehungen und territorialen Ambitionen der USA stellt sich die Frage, welchen Kurs die Trump-Administration einschlagen wird. Während sich die Volatilität der Märkte erstaunlich gering hält, bleibt die Unsicherheit hoch, insbesondere wegen der sprunghaften Zollpolitik. Investoren beobachten genau, ob neue Maßnahmen die globalen Lieferketten belasten oder ob sich ein stabilisierender Kurs abzeichnet.
Fed-Entscheidung: Powell bleibt abwartend
Die US-Notenbank hält sich in der aktuellen Phase mit eindeutigen geldpolitischen Signalen zurück. Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheit auf Inflation und Wachstum sind noch nicht vollständig absehbar, weshalb sich die Fed auf eine abwartende Haltung festlegt. In dieser Woche wird Fed-Chef Jerome Powell vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses aussagen. Marktteilnehmer erhoffen sich Klarheit über den weiteren Zinspfad, insbesondere mit Blick auf die nächste Sitzung im März. Die Inflationszahlen für Januar, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden, könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen, zumal statistische Anpassungen die Datenlage beeinflussen könnten.
Berichtsaison: Europa im Rückstand, US-Unternehmen mit starken Zahlen
Während die Berichtssaison in den USA fast abgeschlossen ist, nimmt sie in Europa erst richtig Fahrt auf. Bisher überraschten 80 % der S&P-500-Unternehmen mit besser als erwarteten Gewinnen und einer beeindruckenden Steigerung von durchschnittlich 12 %. Im Gegensatz dazu verlief die Berichtsperiode im Euroraum bislang verhaltener: Nur rund 40 % der Unternehmen übertrafen die Prognosen mit einem Gewinnwachstum von lediglich 1 %. In dieser Woche stehen bedeutende Quartalszahlen an, darunter von McDonald’s, UniCredit, Coca-Cola, Deutsche Börse, Siemens Energy und Cisco. Später folgen Berichte von Commerzbank, Siemens, Nestlé und Unilever, die weitere Einblicke in den Zustand der Wirtschaft liefern dürften.
Anleihen: Trump-Politik und Wachstumssorgen im Fokus
US-Finanzminister Bessent betonte, dass Präsident Trump zwar die Unabhängigkeit der Fed respektiere, aber gleichzeitig an niedrigen Renditen interessiert sei. Dies könnte darauf hindeuten, dass ein geplanter Staatsfonds zur Senkung der Renditen von US-Staatsanleihen genutzt wird. Währenddessen stabilisieren sich die europäischen Rentenmärkte in einer neuen Handelsspanne, da die gedämpften Wachstumsaussichten und die Unsicherheit um die US-Handelspolitik für eine vorsichtige Risikobewertung sorgen.
Währungen: Dollar unter Druck, Yen als sicherer Hafen
Die US-Zollpolitik beeinflusst zunehmend den Dollar-Kurs. Während geopolitische Unsicherheiten und mögliche Handelsbarrieren für Volatilität sorgen, könnte die Erwartung einer stabileren Fed-Politik dem Dollar mittelfristig zugutekommen. Der japanische Yen profitiert derweil von seiner Rolle als sicherer Hafen und könnte bei anhaltender Unsicherheit weiter an Wert gewinnen.
Aktienmärkte: Europa holt auf, Rotation zwischen Sektoren sichtbar
Die ersten Wochen des Jahres waren geprägt von einer Rotation zwischen verschiedenen Sektoren. Defensive Werte holten auf, während zyklische Aktien an Dynamik verloren. Europäische Märkte entwickelten sich zuletzt besser als ihr US-Pendant, was unter anderem an Hoffnungen auf politische Veränderungen in Deutschland, eine mögliche Lösung des Ukraine-Konflikts und wirtschaftliche Stimuli in China liegt. Ob diese Faktoren tatsächlich eintreten, bleibt abzuwarten. Auch Trumps Ankündigung, bald Pläne zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorzustellen, könnte für Bewegung an den Börsen sorgen. Die Berichtssaison wird in Europa weiter für Impulse sorgen, während in den USA nur noch wenige Schwergewichte ihre Zahlen vorlegen.
Rohstoffe: Ölmarkt im Blick, Gold als Krisenwährung gefragt
Die weltweiten Rohstoffmärkte stehen vor entscheidenden Weichenstellungen. Analysten erwarten, dass die US-Energiebehörde und die Internationale Energieagentur in ihren Monatsberichten eine drohende Überversorgung am Ölmarkt bestätigen. Sollte die OPEC+ ihre freiwilligen Förderkürzungen im April zurücknehmen, könnten die jüngst gefallenen Ölpreise weiter unter Druck geraten. Gold hingegen bleibt stark gefragt. Nicht die üblichen Treiber wie Zinserwartungen oder Dollarbewegungen stehen im Vordergrund, sondern die zunehmende geopolitische Unsicherheit. Trotz der Rallye gibt es erste Anzeichen für eine Übertreibung, was kurzfristige Rücksetzer möglich macht.
Ausblick auf die kommende Woche – 07.KW 2025

In der kommenden Woche stehen zahlreiche wirtschaftliche und finanzielle Ereignisse im Fokus. Unternehmen aus verschiedenen Branchen legen ihre Quartals- und Jahresergebnisse vor, während Notenbankvertreter und politische Entscheidungsträger mit wichtigen Reden und Berichten die Märkte beeinflussen könnten. Besonders im Blick: die Inflationsdaten aus den USA, neue Konjunkturindikatoren für Europa und wegweisende Unternehmenszahlen aus Deutschland, Frankreich und den USA.
Montag, 10. Februar 2025
Die Woche startet mit einer Pressekonferenz des MSC-Vorsitzenden Christoph Heusgen zur anstehenden Münchner Sicherheitskonferenz und dem Munich Security Report 2025. Zudem wird der Sentix-Konjunkturindex für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht, der Aufschluss über das wirtschaftliche Stimmungsbild gibt. Am Nachmittag steht eine Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde zur Präsentation des EZB-Jahresberichts 2023 im Fokus. Unternehmensseitig veröffentlicht McDonald’s seine Zahlen für das vierte Quartal. Gleichzeitig sorgt China mit der Verhängung neuer Einfuhrzölle auf US-Waren für geopolitische Spannung. In Paris nimmt Bundeskanzler Scholz am KI-Gipfel teil.
Dienstag, 11. Februar 2025
Früh am Morgen präsentiert die Ceconomy AG ihr erstes Quartalsergebnis, gefolgt von den Jahreszahlen des österreichischen AMS-Osram-Konzerns und der italienischen Unicredit. Die Norma Group und Cancom melden ihre vorläufigen Jahreszahlen, während TUI und BP ebenfalls Einblick in ihre Geschäftsentwicklung geben. Neben zahlreichen Unternehmensberichten richtet sich der Blick auf die Arbeitslosenquote in Frankreich für das vierte Quartal. Bundeskanzler Scholz hält eine Rede im Bundestag zur aktuellen Lage in Deutschland. Später am Tag stehen die Jahreszahlen von Coca-Cola auf der Agenda, während Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Senat aussagt – ein potenzieller Impulsgeber für die Märkte.
Mittwoch, 12. Februar 2025
Die Berichtssaison nimmt Fahrt auf: Siemens Energy, TeamViewer, Carl Zeiss Meditec und die Deutsche Börse legen ihre Zahlen vor. Die niederländische Heineken und Telecom Italia liefern ebenfalls frische Einblicke in ihre Geschäftsentwicklung. Ein Highlight des Tages ist die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise für Januar, die Rückschlüsse auf die Inflationsentwicklung und damit mögliche geldpolitische Maßnahmen der Fed erlauben. Am Nachmittag folgt eine weitere Anhörung von Powell vor dem US-Repräsentantenhaus. Zudem werden die wöchentlichen Rohöllagerbestände der EIA veröffentlicht, die wichtige Signale für den Energiemarkt liefern könnten.
Donnerstag, 13. Februar 2025
Ein vollgepackter Tag mit zahlreichen Quartals- und Jahreszahlen: Nestlé, Commerzbank, Siemens, Thyssenkrupp und Delivery Hero legen ihre Berichte vor. Auch die britischen Großkonzerne Barclays und Unilever veröffentlichen ihre Ergebnisse. Auf makroökonomischer Ebene stehen die finalen deutschen Verbraucherpreise für Januar im Fokus, ebenso wie die britischen BIP-Daten für das vierte Quartal. Die EZB wird zudem zur Industrieproduktion in der Eurozone berichten. Später am Tag folgen die US-Erzeugerpreise sowie die wöchentlichen Arbeitslosenanträge, bevor SAP am Abend Einblicke in seine Pläne für 2025 gibt.
Freitag, 14. Februar 2025
Die Woche endet mit den Jahreszahlen von Safran und Hermès, während die NatWest Group ihre Geschäftszahlen präsentiert. In Deutschland stehen die Großhandelspreise für Januar an, während das Bundesamt für Statistik die neuesten Insolvenzzahlen veröffentlicht. Auf europäischer Ebene rückt die zweite Veröffentlichung des BIP für das vierte Quartal in den Fokus. Am Nachmittag richten sich die Augen auf die US-Konjunkturdaten: Einzelhandelsumsätze, Import- und Exportpreise sowie die Industrieproduktion liefern entscheidende Hinweise auf die Wirtschaftsentwicklung in den Vereinigten Staaten.
DAX

DAX bleibt unter 22.000 Punkten – Wochenschluss mit leichten Verlusten
Rekordhoch am Morgen, aber kein nachhaltiger Anstieg
Der deutsche Leitindex DAX startete den Handelstag mit einem neuen Höchststand von 21.945 Punkten, doch dieser Schwung hielt nicht an. Über die psychologisch wichtige Marke von 22.000 Zählern hinaus gelang kein weiterer Vorstoß. Im weiteren Verlauf des Tages fehlte es an frischen Impulsen, sodass der Index am Ende des Handels bei 21.787 Punkten schloss – ein Minus von 0,53 Prozent.
US-Arbeitsmarktdaten liefern keinen Rückenwind
Auch von der Wall Street kamen keine positiven Signale, die den DAX hätten stützen können. Die neuesten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt erwiesen sich als robust, doch die Anleger hielten sich mit größeren Engagements zurück. Der MDAX, der die mittelgroßen deutschen Unternehmen umfasst, gab um 0,31 Prozent nach.
Trotz Rückschlägen insgesamt robuste Woche
Trotz des gedämpften Wochenausklangs zeigte sich der DAX über die vergangenen Tage hinweg bemerkenswert widerstandsfähig. Zu Beginn der Woche hatte der Index unter neuen US-Zollmaßnahmen gelitten, die ihn bis auf 21.252 Punkte drückten. Doch im weiteren Verlauf erholte sich der Markt rasch und konnte nicht nur die Verluste nahezu ausgleichen, sondern auch mehrere neue Rekorde verzeichnen. Insgesamt verzeichnete der DAX im Wochenvergleich ein kleines Plus von 0,25 Prozent.
Unsicherheiten durch US-Handelspolitik bleiben
Die Marktteilnehmer behalten weiterhin die Entwicklungen in der US-Handelspolitik im Blick. Der neue US-Präsident Donald Trump könnte jederzeit neue protektionistische Maßnahmen ergreifen, die insbesondere die Europäische Union betreffen könnten. „Der DAX beweist aktuell, dass nicht politische Unsicherheiten die Märkte dominieren, sondern vielmehr die Unternehmensgewinne“, analysierte Jochen Stanzl von CMC Markets. „Die Anleger scheinen sich jetzt strategisch zu positionieren und politische Risiken zunächst auszublenden.“
Industrieproduktion schwächelt – Exporte überraschen positiv
Von der deutschen Konjunkturseite kamen gemischte Signale. Während die Industrieproduktion im Dezember um 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat sank – deutlich mehr als die erwarteten 0,7 Prozent – konnten die Exporte positiv überraschen. Trotz der weltweiten Unsicherheiten legten die Ausfuhren im Dezember um 2,9 Prozent zu, während Ökonomen hier mit einem Rückgang von 0,6 Prozent gerechnet hatten. „Die Industrie bleibt das konjunkturelle Sorgenkind, doch der Export zeigt sich weiter stabil“, fasste Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen die Entwicklung zusammen.
Fazit
Die vergangene Handelswoche zeigte einmal mehr, dass sich der DAX trotz politischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen erstaunlich robust präsentiert. Zwar reichte es nicht für den Sprung über die Marke von 22.000 Punkten, doch die Erholung von den zwischenzeitlichen Rücksetzern unterstreicht die Widerstandsfähigkeit des deutschen Leitindex. Anleger scheinen sich zunehmend auf die Fundamentaldaten der Unternehmen zu konzentrieren und weniger auf kurzfristige politische Turbulenzen zu reagieren.
Gleichzeitig bleibt das Marktumfeld von Unsicherheiten geprägt. Die sprunghafte US-Zollpolitik sorgt weiterhin für Unruhe, und Investoren befürchten, dass Europa stärker ins Visier der Trump-Administration geraten könnte. Auch die schwachen Produktionsdaten aus der deutschen Industrie zeigen, dass die konjunkturellen Risiken nicht zu unterschätzen sind. Dennoch sorgten überraschend starke Exportzahlen für eine positive Gegenbewegung und deuteten darauf hin, dass die globale Nachfrage trotz protektionistischer Tendenzen intakt bleibt.
Mit Blick auf die kommenden Wochen dürfte sich das Marktgeschehen zwischen wirtschaftlichen Fundamentaldaten und geopolitischen Entwicklungen weiter aufreiben. Während sich die Berichtssaison in den USA bereits als stark erwiesen hat, bleiben europäische Unternehmen bislang hinter den Erwartungen zurück. Die anstehenden Quartalszahlen großer Konzerne könnten hier für neue Impulse sorgen.
Letztlich bleibt der DAX in einer günstigen Ausgangslage, sofern keine neuen gravierenden Belastungsfaktoren auftreten. Der Fokus der Investoren liegt derzeit auf Unternehmensgewinnen, während politische Risiken weitgehend ausgeblendet werden. Dennoch bleibt die Frage offen, wie lange sich dieser Trend fortsetzen lässt – vor allem, wenn sich geopolitische Spannungen oder wirtschaftspolitische Schocks weiter zuspitzen.
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